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Im "Hirschen" befindet sich auch ein Bildnis des Kaisers Josef II, des Sohnes und Mitregenten der Kaiserin Maria Theresia. Die mündliche Überlieferung will wissen, dass das Portrait des jugendlichen Kaisers dem Hirschenwirt anläßlich eines Besuches Josef  II in den österreichischen Vorlanden überreicht worden ist.

Konrad Ebner starb am 23.01.1790. Da seine Ehe kinderlos geblieben war, verkaufte seine Witwe Katharine, im März 1791, den "Hirschen" an Leonhard Gamp. Er heiratete am 02.01.1791 Theresia Ebner, Tochter des Johann Michael Ebner aus Nöggenschwiel. 

Es war die Zeit der Koalitionskriege, die auch in unserem Hochrheintal Not und Drangsal brachten. Er schildert anschaulich die Plünderung Dogerns durch die Franzosen bei ihrem Rückzug im Oktober 1796. Später ließ er nach seinen Angaben ein Bild von den Kriegsgreuln malen( Es befindet sich heute als Leihgabe im Rathaus Dogern ).

Gamp selbst befand sich in Lebensgefahr, und hatte in dieser schweren Zeit ein Gelübte gemacht, dass er nun 1798 verwirklichte. Er ließ seinem Hause gegenüber am Brunnen das noch heute stehende Kruzifix errichten. Leonhard Gamp starb am 11.05.1830. Von seinen vier Kindern überlebten ihn zwei, eine Tochter Therese und ein Sohn Bernhard.

Soziale Gesinnung, diese schöne Eigenschaft der Gamps, fand ihre edelste Ausprägung  bei der Tochter Bernhard Gamps, Therese. Sie heiratete im Mai 1872 den aus dem Rheinwirtshaus stammenden Bernhard Strittmatter. Dieser starb schon 1898. Das Andenken an diese Frau ist wachgehalten im Buch des Schnupfvereins, den sie mitbegründete und förderte. Sie starb kinderlos am 19.08.1908.  

Gasthaus zum Hirschen

Hirschenwirt wurde nun der Obermüller Johann Peter Albiez ( 1861-1945 ), ein Verwandter der Gamp und Strittmatter. Schon nach dem Tode des Bernhard Strittmatter hatte er mit seinen Kindern viel in der Landwirtschaft des "Hirschen" mitgeholfen. Johann Peter Albiez war in erster Linie Landwirt, während seine Frau Magdalene ( eine geborene Jehle ), Enkelin des letzten Redmannes Michael Jehle, mit den Töchtern Küche und Wirtschaft versorgte. 

Nach dem zweiten Weltkrieg befand sich die französische Kommandatur und die Schreibstube im "Hirschen.

Dem alten Wirt Johann Peter Albiez blieb  die Besatzungszeit erspart. Er starb im März 1945. Sein Sohn Johann ( verheiratetgewesen mit Maria, geborene Rogg aus Bettmaringen ), ein fleißiger und stiller Mann, als Weltkriegsteilnehmer mit dem eisernen Kreuz 1. Klasse und mit dem Baltikumskreuz ausgezeichnet, war ihm im Oktober 1939 im Tode vorausgegangen. Dessen Sohn Peter Albietz erweiterte den "Hirschen" durch einen Saalanbau mit darüberliegenden Fremdenzimmern zu einem modernen Gasthaus. Aus seiner Ehe mit Adelheid, geborene Ventzke aus Pommern gingen zwei Söhne hervor.

Im Oktober 1993 übernahmen Hans-Peter und Renate Albiez den Hirschen.

Gasthaus zum Hirschen

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