JA zur A98
JA zur Bergtrasse
 

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Dogern (lid) Seit mehr als 25 Jahren zieht sich das Thema „A 98“ wie ein roter Faden durch die Dogerner Gemeindepolitik. Von Anfang an waren sich Bürger, Gemeinderat und die Verwaltung mit dem Bürgermeister an der Spitze in einem Punkte einig: Der Bau einer Hochrheinautobahn darf keine Beeinträchtigung der Lebensqualität im Dorf zur Folge haben.

Die ersten Planungen für die „Hochrheinschnellstraße“, wie die A 98 ursprünglich hieß, wurde in den 60er Jahren durch das Regierungspräsidium Freiburg in Auftrag gegeben. Dieses Planungsstadium fand 1970 mit der Festsetzung der Linienführung durch den Bundesverkehrsminister seinen Abschluss. Zuvor waren bei Behördenbesprechungen neben den Gemeinden Waldshut, Dogern und Albbruck auch die damals noch selbständigen Gemeinden Schachen, Birndorf und Eschbach gehört worden, denn die amtliche Planung sah die Realisierung im Stre-ckenabschnitt zwischen Hauenstein und Waldshut auf der Bergtrasse vor.

Dogern stand zur damaligen Zeit einer Autobahn eher abwartend gegenüber. Zwar hatte der Gemeinderat seine Zustimmung zu einem Autobahnbau signalisiert, doch die Bürger hatten andere Sorgen: Der Verkehrsfluss auf der damals noch durch das Dorf führenden B 34 nahm zusehends zu und erreichte im Jahre 1980 mit rund 9 000 Fahrzeugen pro Tag ein kaum mehr hinzunehmendes Ausmaß. Ein Aufatmen ging daher durch das Dorf, als im Jahre 1982 die im Rahmen der Flurbereinigung konzipierte Umgehungsstraße in Betrieb genommen wurde. Nach deren Bau sahen die Dogerner nicht nur ihre eigenen, sondern auch die überörtlichen Verkehrsprobleme gelöst.

Dennoch formierte sich im Dorf im Jahre 1985 eine Bürgerinitiative, der Henning Paul, Gerold Jehle, Günther Probst und Walter Schäfer als Ansprechpartner vorstanden. Sie lehnte einen Autobahnbau ab, plädierte für die Untertunnelung Waldshuts, und in der neuen B 34 erkannte sie auch die Möglichkeit zur Abwicklung des Fernverkehrs. Eine im Jahre 1986 bei 1 600 wahlberechtigten Bürgern durchgeführte Unterschriftenaktion erbrachte mit 54 Prozent ein deutliches „Nein“ zum Autobahnbau.

In diesen Jahren tauchte erstmals der Begriff „Taltrasse“ in der Diskussion auf. Das Autobahnamt Baden-Württemberg vergab einen Gutachterauftrag zum Entwurf einer Talvariante und zum Vergleich derselben mit der bisherigen bereits „liniengeführten“ Bergtrasse.

Entscheidendes tat sich im Jahre 1989, als das Bundesverwaltungsgericht in Berlin als letzte Instanz den Bau einer Hochrheinautobahn zuließ. Nun gab es kein Abwarten mehr. In Dogern galt es, eindeutig Stellung zu beziehen. „Wir müssen die für unser Dorf schonendste Variante finden“, so Bürgermeister Karl-Heinz Wehrle damals in einer Gemeinderatssitzung. Wegen befürchteter erheblicher Belästigungen (unter anderem durch Lärm und Abgase) kam eine Taltrasse nicht in Frage. Gegen eine Bergtrasse in der bisherigen Form sprachen ökologische Bedenken, und auf Betreiben Dogerns wurde daher die über weite Strecken über waldfreies Gelände führende „abgerückte“ Bergtrasse entwickelt und in die offizielle Planung aufgenommen. Eine Bürgerbefragung im Jahre 1991 ergab ein Votum von 64 Prozent für diese Planungsvariante.

Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts brachte das Ende der ersten Dogerner Bürgerinitiative. Im Jahre 1992 löste sie sich auf. Die eingegangenen Spenden in Höhe von 3687 Mark zahlte Rechner Walter Schäfer an die Spender zurück, und die Zinsen flossen an die Sozialstation Laufenburg.

Die Entscheidung des Gemeinderates aus dem Jahre 1991 zugunsten der Bergtrasse bekräftigten die jetzigen Mandatsträger während der letzten beiden Jahre mit deutlicher Mehrheit. Ende 2004 wurde unter dem Namen „Ja zur A 98 – ja zur Bergtrasse“ eine neue Bürgerinitiative gegründet, die sich nicht nur für die Bürger Dogerns, sondern auch für jene aus Albbruck und Waldshut einsetzt.



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© Bürgerinitiative "JA zur A98 - JA zur Bergtrasse"

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